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DAB+ Radio in CD-Qualität
Ähnlich wie beim digitalen Fernsehen gibt es auch bei der Digitalisierung des Radios qualitative Verbesserungen. Neben der Möglichkeit, zusätzliche Dienste über den Radio-Empfänger anbieten zu können, ist dies hauptsächlich der Klang in CD Qualität. Der Empfang von DAB-Radios funktioniert mittels einer einfachen Stabantenne, die auch am Auto angebracht werden kann, und eines entsprechenden DAB-Empfängers. Nach etlichen Feldversuchen befindet sich das digitale Radio in einigen Regionen Deutschlands bereits im Regelbetrieb. Zirka 55 Prozent der Fläche der Bundesrepublik sind mit DABRadios abgedeckt. Bis 2004 soll nach den Plänen der Initiative "Digitaler Rundfunk" der flächendeckende Ausbau abgeschlossen sein. Bis der Hörer allerdings die ersten in DAB ausgestrahlten Radiosender empfangen konnte, benötigte die Entwicklung dieser Technologie 15 Jahre.
Im Jahre 1985 setzten sich Mitarbeiter des Münchener Instituts für
Rundfunktechnik (IRT) und der ARD an einen Tisch, um einen Nachfolger für
das UKWSystem zu finden. Ein Jahr später gründete sich auf europäischer
Ebene ein Konsortium aus Rundfunkanstalten, Industrieunternehmen,
Senderherstellern und Forschungsinstituten, um die Entwicklung eines
digitalen Radio-Systems voranzutreiben. Im Rahmen der Forschungsinitiative
EUREKA 147 der Europäischen Union verfolgte das Konsortium ehrgeizige Ziele.
Das neue Sende- und Empfangssystem sollte eine mit der CD vergleichbare
Klangqualität und jederzeit einen störungsfreien Empfang bieten. Darüber
hinaus sollte es über ausreichende Kapazitäten für neue Programme verfügen
und für die Übertragung von Zusatzdiensten und Multimedia-Angeboten
konzipiert sein. Vor zehn Jahren wurde der Vorläufer von DAB entwickelt, das
Radio Data System (RDS). Erstmals wurde ein zusätzlicher Datenkanal zur
Übertragung kleinerer Informationsmengen genutzt, wie z.B. für den
Programmnamen des gerade eingestellten Senders. Die
Übertragungsgeschwindigkeit von gerade mal 1,2 Kbit/s war allerdings für
weitere Zusatzdienste zu gering. Zehn Jahre nach den ersten Überlegungen
hinsichtlich einer Digitalisierung des Rundfunks, konnte 1995 ein
endgültiger Standard verabschiedet werden, der die oben genannten Ziele
erfüllen konnte: Digital Audio Broadcasting (DAB) stand zur europaweiten
Erprobung bereit. Im selben Jahr wurde die weltweite Organisation Euro-DAB
gegründet, welche heute unter den passenderen Namen World-DAB firmiert.
Bis 1997 wurde DAB in zahlreichen Feldversuchen und Marketingstudien auf Herz
und Nieren geprüft, bis das Ergebnis feststand: DAB ist das digitale
Übertragungsverfahren, welches auch bei hohen Geschwindigkeiten, z.B. im
Auto, einen störungsfreien und qualitativ hochwertigen Empfang von
Radiosignalen bietet. Zur Internationalen Funkausstellung im Jahre 1997
wurde DAB erstmals als Produkt unter dem Namen DIGITAL RADIO dem breiten
Publikum präsentiert. Ein Jahr später begann die Markteinführung in
Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Skandinavien. Das
allseits bekannte Rauschen und Knacken gehört mit der Einführung von DAB der
Vergangenheit an. Insbesondere die Autofahrer nervte der schlechte Empfang
durch dicht bebaute Wohngebiete oder Gebirgsregionen. Dieses Phänomen ist
auf das Prinzip des Mehrwegeempfangs zurückzuführen und konnte mit dem
analogen Verfahren nicht vollständig beseitigt werden. Überall dort, wo
UKW-Signale reflektiert werden, z.B. an Hochhäusern oder Bergen, treffen in
geringem zeitlichen Abstand identische Informationen auf die Antenne des
Radioempfängers. Dabei ist es für ein analoges Empfangsgerät unmöglich, aus
den versetzten, aber inhaltlich gleichen Signalen ein störungsfreies
Radioprogramm zusammenzusetzen. Daher sind Knistern und Rauschen beim
analogen Verfahren unvermeidlich. Der Mehrwegeempfang kann mittels Digital
Radios nicht nur ausgeglichen, sondern auch für die Verbesserung des
Empfangsverhaltens genutzt werden.
Zum 1. August 2011 erfolgte der Start für das bundesweite
Digitalradio in Deutschland via DAB+ (der Einsatz von effizienteren
Kanalcodierungs- und Kompressionsverfahren ermöglicht geringere
Sendeleistung bei gleicher Empfangsqualität). Das neue nationale
Digitalradio-Angebot besteht derzeit aus drei öffentlich-rechtlichen und
neun privaten Angeboten. Konkret waren zum 1.8.
gestartet: 90elf – Deutschlands Fußball-Radio, Absolut Radio,
Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, DRadio Wissen, Energy, ERF Radio,
Radio Horeb, Kiss FM, Klassik Radio, LoungeFM sowie Radio BOB. Die
Hörfunkprogramme werden durch Datendienste (Text und Bild) ergänzt.
Zeitgleich mit dem Start der bundesweit ausgestrahlten Programme sind in
Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen auch schon die ersten landesweit ausgestrahlten
Programme der ARD und teilweise auch private Anbieter im Digitalradio auf
Sendung. Weitere private Programme und Programme der ARD wurden im Laufe
dieses Jahres ebenfalls ins neue Digitalradio aufgeschaltet.
DAB+ ist mit bisherigen DAB-Geräten nur zu empfangen, sofern sie mit neuer
Firmware aktualisiert werden können. Neue DAB+-fähige Geräte sind zumeist
abwärtskompatibel. Praktisch alle Geräte, die seit Ende 2010 in den Handel
kamen, unterstützen DAB+.
( http://www.digitalradio.de/ )