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DVB-S2x
Seit 1996 werden SD-Programme über Satellit in DVB-S mit MPEG-2-Komprimierung ausgestrahlt. Als HD in den frühen 2000er Jahren seine ersten Gehversuche machte, nutzte man auch dafür diesen Standard. Dafür wurden auch spezielle Receiver auf den Markt gebracht. Mancher wird sich noch an die QualiTV-Box erinnern. Im Regelbetrieb startete HD jedoch in DVBS2 und MPEG-4-Komprimierung. Was im Vergleich zur alten Norm die Übertragung von jedenfalls zweimal so vielen Programmen über einen Transponder zuließ und somit für die Veranstalter wirtschaftlich tragfähig wurde.
Ultra HD macht das TV-Bild im Vergleich zu HD noch einmal um den Faktor vier schärfer. Im selben Umfang steigt auch sein Datenvolumen. In DVB-S2 und mit MPEG4 würde gerade einmal ein Programm auf einen Transponder passen. Also musste mit HEVC ein neues, abermals effektiveres Komprimierungsverfahren her.
DVB-S2X
DVB-S2X wurde im Oktober 2014 standardisiert. Die neue Norm bietet eine höhere Flexibilität und zusätzliche Funktionen bei der Satellitenübertragung und ist für den Direktempfang ebenso gedacht wie für Video-Überspielungen.
DVB-S2X ist eine Weiterentwicklung von DVB-S2. Mit ihm lässt sich die Effizienz um bis zu 51 Prozent steigern. Weiter erlaubt es noch mehr Einstellmöglichkeiten bei den Übertragungsparametern wie bei den Modulationsarten. DVB-S2 nutzt für den Direktempfang QPSK und 8PSK mit vier, beziehungsweise acht Trägern. Für nicht für die Allgemeinheit bestimmte Übertragungen kommen auch noch 16und 32APSK zum Einsatz, die von unseren Receivern aber nicht empfangen werden. DVB-S2X bietet die zusätzlichen Modulationsverfahren 64-, 128- und 256APSK mit bis zu 256 Trägern an. Aus der Praxis wissen wir bereits, dass QPSK-Signale leichter zu empfangen sind als jene mit 8PSKModulation. Eingefleischte DXer konnten auch schon erste Erfahrungen mit 16- und 32 APSK sammeln und können darüber berichten, wie anspruchsvoll deren Empfang ist. Sie erfordern sehr hohe Signalstärken, die oft mit der vorhandenen Antennengröße nicht erreicht werden. Bereits die in DVB-S2 vorgenommenen Überspielungen auf diversen Satellitenpositionen in 16- und 32 APSK lassen erahnen, was uns mit DVB-S2X künftig blühen kann.
Weiter trägt DVB-S2X zu einer Verbesserung des Roll-of-Faktors bei. Unter ihm versteht man, dass das über einen Transponder übertragene Datenpaket den zur Verfügung stehenden Frequenzbereich optimal ausnutzt und in seiner Form mehr einem Rechteck gleicht, als dies bei DVBS/S2 der Fall ist. Dies erlaubt einen geringeren Trägerabstand und eine bessere Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Frequenzbereichs.
Der neue Übertragungsstandard kennt insgesamt 39 Einstellmöglichkeiten der Fehlerkorrektur (FEC). Sie kommen in Kombination mit den verschiedenen Modulationsarten von QPSK bis 256 APSK zum Einsatz und konfrontieren uns mit bislang nicht gekannten FEC-Parametern wie 2/9, 13/45, 11/20 oder etwa 26/45.
Channel Bonding
Bei allen etablierten Übertragungsstandards müssen alle zu einem Programm gehörenden Informationen über einen einzigen Transponder ausgestrahlt werden. Dies hat zur Folge, dass auf vielen Transpondern ungenutzte Restkapazitäten vorhanden sind, die aber nicht reichen, um ein weiteres Programm aufschalten zu können. Mit Channel Bonding werden die für einen Kanal zu übertragenden Inhalte auf mehrere Transponder verteilt. Die zusammengehörenden Daten werden erst im Receiver zusammengefügt. Auf diese Weise können zusätzliche UHD-Programme übertragen werden, für die mit der herkömmlichen Technik kein Platz wäre.
Mögliche Zukunft
Es ist damit zu rechnen, dass sich DVBS2X als künftiger Übertragungsstandard für UHD etabliert. Er reduziert die Übertragungskosten für 4K-Programme und ist damit ein gewaltiges Argument für dessen Einführung. Dass die in unseren neuen UHD-Fernsehern eingebauten Sat-Tuner ebenso wenig geeignet sind wie die heute erhältlichen UHD-Set-Top-Boxen, liegt auf der Hand. Angesichts dessen, dass heute noch nicht absehbar ist, wie schnell DVBS2X auf breiter Front den Direct-to-HomeMarkt erobert, lohnt es sich auch nicht, vorerst auf UHD zu verzichten.
Wir sollten auch die 8K-Zukunft im Auge behalten. Während UHD mit seiner Auflösung von 3840×2160 Pixel bei uns erst dabei ist, Fuß zu fassen, gibt es in Japan bereits erste Versuche mit 8K-Fernsehen, das aus 7 680 × 4 320 Bildpunkten besteht. Um es über Satellit ausstrahlen zu können, wird DVB-S2X unumgänglich sein. Bis 8K zu uns kommen wird, könnte es aber auch schon einen DVB-S2X-Nachfolgestandard geben. Gleiches wird wohl auch auf das Komprimierungsverfahren zutreffen.
Reichweitenreduzierung
DVB-S2X kann nicht nur dazu dienen, Programme effizienter über Satellit auszustrahlen. Je nach gewählten Übertragungsparametern können für den Empfang recht hohe Mindestsignalstärken erforderlich sein. Bereits 2014 war zu hören, dass man damit künftig den Footprint einzelner Transponder künstlich verkleinern könne. Womit sich ihre Reichweite außerhalb der gewünschten Zielgebiete reduzieren ließe. Im Klartext bedeutet dies weniger Signalreserven. Sie machen sich besonders bei kleineren Schüsseln bemerkbar, indem sie bei solchen Transpondern bei Schlechtwetter früher ausfallen.
(Copyright: 2016 Thomas Riegler für
Digitalfernsehen)